KoMa 78/AK Ausweisung relativer Noten zum Leistungsvergleich

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AK Ausweisung relativer Noten zum Leistungsvergleich
78. KoMa in Heidelberg
Globaler AK: AK Ausweisung relativer Noten zum Leistungsvergleich
Typ: Austausch, Reso
Track:
Vorgeschlagen von: Sebastian Uschman
Leitung: Sebastian Uschman

Thema: relative Noten“, also Noten, welche angeben, wie gut man im Vergleich zu den Kommilitonen ist

Resolutionen

Ergebnis

Der Arbeitskreis behandelte das Thema „relative Noten“, also Noten, welche angeben, wie gut man im Vergleich zu den Kommilitonen ist (meist durch Quantile angegeben). Dieses Thema wurde bereits auf der Konferenz der deutschsprachigen Informatikfachschaften (KIF) besprochen und es wurde dort eine Resolution

https://kif.fsinf.de/wiki/KIF440:Resolutionen/Ausweisung_von_relativen_Noten_bzw._Statistiken_zum_Notenvergleich

beschlossen, welche besagt, dass solche relativen Notenangaben auf dem „dimploma supplement“ zusätzlich zu der eigentlichen Note erscheinen soll, um diese besser einordnen zu können. Gefordert wird dies durch Akkreditierungsstellen eigentlich schon länger, die Umsetzung fand aber bisher kaum statt. Es wird argumentiert, dass diese Noten es leichter machen die Notensysteme verschiedener Länder und teils auch Fächer zu vergleichen (z.B. Frankreich (0-18) vs. Deutschland (1-5) oder 18 Punkte in Jura vs. Note 1 in Biologie). Auch auf Modulebene (welches je ein festes Notensystem hat) lässt sich besser ausgleichen, dass Dozenten verschieden streng bewerten. Es kann sich stattdessen im bisherigen System lohnen, einfachere Module zu belegen, um seine Note zu verbessern. Eine Möglichkeit relative Noten einzuführen ist über Quantile. Dabei geben zum Beispiel die Buchstaben A,B,C,D,E,F an, ob man unter den besten 10%, 35%, 65%, 90% oder 100% der Studenten war. Dies hat den Vorteil, dass Studenten mit vergleichsweise schlechter Note sich besser bewerben können, wenn sie damit trotzdem zu den besten Studenten gehörten. Auf Modulebene fungiert ein solches System wie ein Notenspiegel, wie es ihn häufig sowieso schon gibt. Natürlich gibt so eine Bewertung erst ab hinreichend vielen Geprüften Sinn. Außerdem sollte die korrespondierende Gruppe möglichst homogen sein, die Mitglieder der Bewertungsgruppe sollten also möglichst die gleiche Modulprüfung beim gleichen Prüfer und auch sonst gleiche Voraussetzungen gehabt haben. Für den Abschluss sollen dann die relativen Noten auf Modulebene zu einer Note auf Abschlussebene usammengefasst werden. Die Entstehung der relativen Note sollte dabei stets dazugeschrieben werden, es ist also abzubilden, nach welchen Anhaltspunkten sie konstruiert wurde. Im Arbeitskreis wurde über diese Thematik diskutiert. Es wurde berichtet, dass dieses System doch schon bei einigen Universitäten eingeführt wurde, teilweise werden die relativen Noten jedoch nur auf der Website der Universität (z.B. https://pruefungsverwaltung.uni-goettingen.de/statistikportal ) und nicht auf dem Zeugnis mitgeteilt. Positiv an relativen Noten wurde gesehen, dass, wenngleich sie kein Allheilmittel sind, das aktuelle System zumindest ein wenig verbessern und fairer machen. Schließlich ist die Vergleichbarkeit zumindest ein bisschen besser. Außerdem fällt den Studenten die Abwägung leichter, ob sie schwere Module belegen sollten und trauen sich möglicherweise im Studium mehr zu. Es gab verschiedentliche Kritik: Zum einen wurde zu bedenken gegeben, dass wenn alle Studenten sehr gut sind, dass es dann sein kann, dass man mit einer 1.3 zu den schlechtesten gehört. Das wäre nicht wünschenswert. Weiterhin wurde bemängelt, dass es später sein kann, dass ein Arbeitgeber solche Noten einfordert, statt sie als freiwillige Beigabe zu sehen und Personen einen Nachteil haben, welchen diese Noten nicht angegeben haben oder angeben wollen. Weiterhin suggerieren die Noten eine Vergleichbarkeit, die eventuell gar nicht gegeben ist. Insbesondere wenn es stärkere oder schwächere Jahrgänge gibt, kann es sein, dass die relative Note nicht angemessen ist und wenn jede Uni verschiedene relative Noten verwendet, ist die Vergleichbarkeit ebenfalls wieder nicht hergestellt. Außerdem betrachtet die relative Note keine Abbrecher des Studienganges. Der Hauptkritikpunkt von relativen Noten war, dass eine zusätzliche Konkurrenz zwischen den Studenten entstehen könnte. Diese war einstimmig ungewollt, aber viele Teilnehmer des AKs waren der Meinung, dass das nicht passieren würde, da eher die Fachkultur für Konkurrenz entscheiden sei. Trotz der Kritik war der Arbeitskreis eher für ein Resolution als dagegen, weil zumindest einige Aspekte verbessert würden und viele negative Punkte auch beim bisherigen Notensystem bestehen und sich die Situation somit insgesamt verbessern würde.